Geschichte

Mit dem Dominikanerkloster entstand ab 1275 in Prenzlau neben dem Franziskanerkloster (um 1235) und dem Nonnenkloster des Magdalenenordens (vor 1250) ein weiteres geistliches Zentrum, das für die Bedeutung und Blüte der Stadt im Mittelalter eine wesentliche Rolle spielte. Im Mittelalter gehörte das Prenzlauer Dominikanerkloster zu den acht Dominikanerklöstern der damaligen Ordensnation Brandenburg. Das Ensemble Dominikanerkloster besteht aus der Klosterkirche und der ursprünglich einstöckigen Klausur, die mit ihrem umlaufenden Kreuzgang im Erdgeschoss einen fast quadratischen Friedgarten umgibt. Ältester Gebäudeteil der Klosteranlage ist der Ostflügel, dessen Bau zeitgleich mit der Errichtung der Klosterkirche ab 1275 begonnen wurde. Nach Vollendung des Süd- und Westflügels Mitte des 14. Jh. Erfolgte die Einwölbung des gesamten Kreuzgangs, wodurch ein einheitlicher gotischer Raumcharakter erzielt wurde. Im Zeitalter der Reformation erfolgte 1543/1544 die Säkularisation des Klosters und der Übergang in den Besitz der Stadt Prenzlau. Die Stadt nutzte den Klausurbereich fortan für unterschiedlichste städtische Zwecke, so u. a. als Armenhaus, Hospital, Gefängnis, Notunterkunft, Stadtkrankenhaus, Internat und Altersheim. Diese unterschiedlichen Nutzungen zogen zahlreiche bauliche Veränderungen nach sich. So stammt z.B. das Obergeschoss in Mansardenform aus dem frühen 19. Jh. Die ehemalige Klosterkirche wurde nach der Säkularisation von der Gemeinde der alten St. Nikolaikirche als evangelische Pfarrkirche genutzt und ist heute eine evangelische Kirche mit Superintendentur. Im 18. Jh. war das Gotteshaus auch Garnisonskirche des Brandenburgischen Infanterie-Regiments Nr. 12. Der ununterbrochenen Nutzung des Dominikanerklosters über die Jahrhunderte und der Tatsache, dass das Kloster die Zerstörung der Stadt Prenzlau in den letzten Apriltagen 1945 unbeschadet überstand, ist es zu verdanken, dass die gesamte Klosteranlage erhalten blieb. Nach 1945 wurde die Klausur bis 1989 größtenteils durch Gesundheitseinrichtungen der Stadt Prenzlau genutzt. Seit 1990 kam es in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Denkmalpflege zu Sicherungsmaßnahmen, die dem Erhalt der klösterlichen Bausubstanz dienten. Heute zählt das Dominikanerkloster zu den besterhaltenden Klosteranlagen des 13./14. Jh. im nordostdeutschen Raum: Besonders beeindruckend sind die original vorhandenen Raumstrukturen mit ihren typisch gotischen Schmuckelementen wie Kreuzrippengewölben, motivreichen Schlusssteinen, Maßwerk und reich verzierten Kapitellen und Basen sowie die spätgotischen Wandmalereien im ehemaligen Gästerefektorium. In seinen Mauern beherbergt es das Kulturhistorische Museum, das Historische Stadtarchiv und die Stadtbibliothek, daneben stehen Räumlichkeiten für Kleinkunstveranstaltungen zur Verfügung.

 

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